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Co.Libri: Science Slam am TUMCS herausragender Erfolg

Artikel erschienen in Straubinger Tagblatt (Autorin: Andrea Kaufmann), 04.05.2023

Einige Male verschoben konnte im Rahmen des Colibri Literaturfestivals endlich der lange geplante Science Slam im Hauptgebäude des Straubinger TUM-Campus stattfinden. Wissenschaft kurz und verständlich, plakativ, anschaulich und humorvoll vortragen, das ist die Aufgabe für die jungen Teilnehmer.

Fünf Teilnehmer beziehungsweise Gruppen aus Straubings Schulen, aber auch vom TUM-Campus hatten sich in einem Vorentscheid für den Wettbewerb qualifiziert. Als Juror fungiert bei einem Slam immer das Publikum. Der gut gefüllte große Hörsaal sorgte von Beginn an für richtig Stimmung und die so wichtige Lautstärke. Für wen wird wohl am lautesten geklatscht, und wer wird zum Sieg gejubelt?

Die Moderation übernahm Phillip Schrögel, selber Physiker und sturmerprobter Science Slamer. Jeder Teilnehmer hatte genau zehn Minuten Zeit. Den Anfang machte Jasmin Kaun mit ihrer in Versform vorgetragenen Reise des kleinen Goldfisches Cosimo durch den Abfluss bei CARMEN in Straubing bis ins Meer. Dort angekommen wird er mit der Wirklichkeit konfrontiert: Umweltverschmutzung, Plastik in der Nahrungskette, Klimaveränderungen belasten die Tiere.

Von Grünalgen und Schlachttieren

Mit einem überdimensionalen Knäckebrot begann Jan Jaenecke seinen Slam zur Elektrobiotechnologie. Hart und trocken, aber doch schmackhaft – eben wie ein Knäckebrot – sei seine Wissenschaft. Überschüssige Energie aus biologischen Vorgängen nutzen und Energie transportabel machen, erklärt am Gartenteich, wo Grünalgen die Sonnenenergie zur Photosynthese nutzen. Humorvoll und verständlich brachte der junge Wissenschaftler eine wichtige Zukunftstechnologie an das begeistert applaudierende Publikum.

Wäre nicht vielleicht alles viel leichter, wenn wir mehr miteinander reden würden? Zwei Schülerinnen der FOS/BOS Straubing nahmen sich das Thema „fleischlose Ernährung“ vor. Es war sehr still im Hörsaal, als die beiden sehr eindringlich die Leiden von Schlacht- und Versuchstieren darstellten.

Läuse-Arbeit für den Schoko-Bon

In das Universum entführte Till Barnstedt das Publikum. Ist der Urknall nicht nur ein heißer Haufen? Und wie sieht eine Supernova aus? Was passiert in einem Stern? Und sind nicht alle uns bekannten Elemente aus dem Universum? Mit wunderbaren Bildern und reichlich physikalischem Wissen unterhielt der Schüler das Publikum bestens. Von Aufregung wegen des am nächsten Tag stattfindenden Physik-Abiturs war bei ihm keine Spur. „Wir bestehen alle nur aus Sternenstaub“ endete der Beitrag.

Den Abschluss machten die drei Schülerinnen Sofia, Teresa und Anna, die in einem launig vorgetragenem Gespräch Vorurteile gegenüber Insekten in der menschlichen Ernährung abbauten. „Schleimig, aber proteinreich“ , mit der Verteilung von Schoko-Bons – hier sorgen Läuse für den Schellack auf den beliebten Snack und Cracker mit Insektenanteil leisteten die drei auch perfekte Überzeugungsarbeit beim Publikum. Mit tosendem Applaus kürten die Zuschauer und Juroren schließlich Jan Jaenecke mit seinen Grünalgen zum Sieger des Abends. Alle Teilnehmer erhielten aus der Hand von Herbert Wittl vom Verein Hochschulstadt Straubing schöne Ehrenpreise.