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Saniertes Jugendzentrum unter die Lupe genommen

Von Ulli Scharrer, erschienen im Straubinger Tagblatt, 07.02.2022

Straubing weiter zur Universitätsstadt auszubauen – in der Altstadt und explizit auch in der Innenstadt, waren die gemeinsamen Beteuerungen von Bernd Sibler, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Oberbürgermeister Markus Pannermayr und MdL Josef Zellmeier, Vorsitzender des Haushaltsausschusses, am Samstagmittag bei einem Ortstermin im ehemaligen Jugendzentrum an der Petersgasse mit Rektor Prof. Dr. Volker Sieber und Dr.-Ing. Norbert Fröhlich, Geschäftsführer des TUM Campus Straubing.

Sechs Männer mittleren Alters stehen in dunklen Anzügen und Mänteln im Halbkreis vor einem frisch renovierten, historischen Gebäude

In gemeinsamer Runde sprach man auch über den weiteren Ausbau des TUM Campus Straubing (v.l.): Dr.-Ing. Norbert Fröhlich, Geschäftsführer des TUM Campus Straubing, MdL Josef Zellmeier, Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Rektor Prof. Dr. Volker Sieber, Norbert Sterl, Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, und Bernd Sibler, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. (Foto: O. Zellmer/TUM)

Gegenseitig dankte man sich für die gute Zusammenarbeit. Man ziehe gemeinsam am Strang, der den Ausbau des TUM Campus Straubing vorwärtsbringe. Mit der baldigen Fertigstellung und Übergabe des ehemaligen Jugendzentrums sei man wieder einen Schritt vorangekommen beim Hochschulstandort Straubing.

„Werden die Uni-Stadt Straubing entwickeln“

Norbert Sterl, neuer Chef des Staatlichen Bauamts Passau, führte anschaulich durch das Gebäude, das rund 30 bis 40 Verwaltungsangestellten neue Räume bieten wird, damit die bisherigen an der Schulgasse, im ehemaligen Franziskanerkloster, für Professuren genutzt werden können.

Minister Sibler nutzte den Ortstermin, um noch einmal auf den Ausbau des Karmelitenklosters – „eine wichtige politische Entscheidung“ – einzugehen. Die neuen überarbeiteten Pläne werden diese Woche bei der Staatsregierung eingehen. Sibler betonte, dass es sicher sei, dass alle beteiligten Stellen, wie sein Wissenschaftsministerium aber auch das Bauministerium, zustimmen werden. Mit Blick auf MdL Zellmeier erklärte er, dass auch der Haushaltsausschuss seine Zustimmung schon signalisiert habe. Allerdings werde es noch mindestens zwei Jahre dauern, bis eine endgültige Planung stehe.

Sibler zeigte sich optimistisch, dass trotz dieser Hindernisse das Einbinden des ehemaligen Karmelitenklosters in den TUM Campus Straubing und damit eine Belebung der Innenstadt auf den Weg gebracht sind: „Ich bin in das Gelingen verliebt. Die Weichen sind gestellt.“ Sibler schob nach, dass auch das dringend benötigte Technikum „kommen wird“ (wir berichteten). „Wir wollen und wir werden die Uni-Stadt Straubing entwickeln“, erklärte der Minister.

Potenziale nutzen: Klosterausbau eingetütet

„Die Baumaßnahme ist eingetütet“, bekräftigte MdL Zellmeier ebenfalls mit Blick auf das Karmelitenkloster. Auch er rechtfertigte den zweiten Anlauf wegen Kostensteigerungen und historischer Bausubstanz, „da findet man oft Dinge, die man so nicht erwartet hat“. Zusammen mit Oberbürgermeister Markus Pannermayr betonte er, wie wichtig es sei, in der Innenstadt Potenziale zu nutzen und nicht am Stadtrand neue Flächen zu versiegeln, auch wenn man dort eventuell günstiger bauen könnte. „In zwei Jahren, die wir brauchen werden, werden wir mit dem Karmelitenkloster einen deutlichen Schritt weiter sein“, zeigte sich der MdL zuversichtlich.

Richtlinien für Geländeneubauten müssten geändert werden. Auch das Bauamt sage, dass man mit Innenstadtsanierungen auf den richtigen Weg sei, erklärte Zellmeier, der darüber „intensiv mit dem Finanzministerium reden will“.

Klare Botschaft für die Entwicklung Straubings

Südostansicht des frisch renovierten Gebäudes Petersgasse 5

Das sanierte Jugendzentrum in der Petersgasse 5 in Straubing. (Foto: Jan Winter/TUM)

„Eine wertvolle und klare Botschaft für die Entwicklung Straubings“, sagte Pannermayr, der noch einmal betonte, dass am Campus Straubing fokussiert an wichtigen Fragen für die nachhaltige Zukunft aller Menschen geforscht werde. Städtebaulich habe man sich schon immer darum bemüht, Universität und Studenten „in der Mitte der Stadt“ anzusiedeln. Schon sein Vorgänger OB Reinhold Perlak habe dies auf den Weg gebracht. Bestehende Infrastruktur mit bereits versiegelter Fläche zu nutzen, sei ein moderner Ansatz der Stadtentwicklung. Auf eine Neugestaltung des Platzes zwischen Verwaltungsgebäude (ehemaliges Jugendzentrum) und Neubau an der Uferstraße freue er sich schon, und auf weitere Fahrradstraßen.

Das Bierzeltversprechen von Ministerpräsident Markus Söder bei der Volksfesteröffnung 2018, dass das Karmelitenkloster ausgebaut werde, werde eingehalten. Dass es kein leichter Weg war und ist, sei allen Beteiligten klar, erklärte Pannermayr, der sich einen großen Impuls für die Innenstadt erwartet.

Eine altbekannte Forderung formulierten die drei Politiker unisono: Bürokratieabbau muss her. Damit Zukunftsthemen schneller verwirklicht werden können.