MNR | PM | 22.08.2023
Im Juli fand die KickOff-Veranstaltung für das Projekt „Innovationsnetzwerk Stoffliche Altholznutzung auf regionaler Ebene“ (ISAR) mit den am Projekt beteiligten Partnern statt. Das Projektziel besteht in der Ausarbeitung eines Konzepts zur stofflichen und zirkulären Wiederverwendung von Altholz mit Blick auf die Modellregion Bayern. Jonas Krauß, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet für Marketing & Management Nachwachsender Rohstoffe, war beim Start des Projektes in Freising dabei.
Im Zuge des Treffens haben die beteiligten Partner ihre Arbeiten im Projekt kurz skizziert. So modelliert die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) die Verfügbarkeit von Altholz unter Berücksichtigung der Schadstoffklassifizierung anhand von Längsschnittdaten. Das Projektteam der Technischen Hochschule Rosenheim (THRO) beschäftigt sich mit technologischen Optimierungsmöglichkeiten der Materialaufbereitung und -logistik zur quantitativen und qualitativen Steigerung der verfügbaren Altholzmenge. Zudem untersucht das Team verfahrenstechnische Fragen zur dimensionserhaltenden Altholznutzung, ebenso wie durch chemische Aufschlussverfahren hervorrufbare Effekte der Schadstoffreduzierung. Seitens der Professur für Pilztechnologie der Technischen Universität München (TUM) wurden bereits Pilze identifiziert, welche sich für die Herstellung von Altholz-Myzel-Kompositen eignen. Auf Basis des Materials werden nun Eigenschaften (Festigkeit, Brandverhalten etc.) und durch Schadstoffe resultierende Auswirkungen getestet, um Produkteinsatzbereiche zu identifizieren. Vom Lehrstuhl für Holzwissenschaft der TUM wird eine Ökobilanzierung durchgeführt, um die Umweltwirkung der Produktumsetzung (Entstehung, Nutzung, Entsorgung) zu berechnen. Der Lehrstuhl für Marketing und Management nachwachsender Rohstoffe der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) beschäftigt sich mit der Markt- und Verbraucherakzeptanz der zu entwickelnden Produktkonzepte. Mithilfe von qualitativen Forschungsmethoden werden zunächst verschiedene Verbrauchergruppen identifiziert, deren Produktpräferenz und Zahlungsbereitschaft zu den neu entwickelnden Produktkonzepten anschließend quantitativ überprüft und durch eine Markteinführungsanalyse ergänzt werden.
Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse wird von der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH (CIFH) gemeinsam mit den anderen Projektpartnern ein Konzept für eine regionale, kreislaufbasierte und somit nachhaltigere Nutzung von Altholz entwickelt. Neben der Orientierungsfunktion des Innovationskonzepts für potenzielle Stakeholder, sollen auch Empfehlungen für politisch-administrative Anforderungen eruiert werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt ISAR im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) über die Forschungsinitiative REGULUS – „Regionale Innovationsgruppen für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft“ vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2027.
Weitere Informationen finden Sie unter www.fona.de | www.regulus-waldholz.de | Projektbeschreibung