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PM | 22.04.2021

Eine zweitägige Abschlussveranstaltung zu 20 parallel durchgeführten Forschungsprojekten des Bundes zum Thema Plastik(Vermeidung) informierte am vergangenen Dienstag und Mittwoch über die erzielten Ergebnisse. Zahlreiche Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Unternehmen und Gesellschaft wurden mit verschiedenen Vorträgen und Diskussionen über Eintragungswege von (Mikro)Plastik, über Abbaubarkeit von Plastik sowie auch über Möglichkeiten zur Plastikreduktion informiert.

Über 600 Teilnehmer:innen nahmen an der Konferenz teil. Zwar war der persönliche Austausch Corona-bedingt nicht möglich, doch fanden sich die Teilnehmenden auf einer virtuellen Plattform wieder, welche keine Wünsche offenließ: In der „Lounge“ konnte mit anderen gechattet werden, an den Infoständen waren virtuelle Poster ausgehängt und in den verschiedenen Tagungsräumen konnten die Teilnehmenden virtuell den Vorträgen lauschen und über die Chat-Funktion Fragen stellen. Auch weitere Interaktionskanäle wie Twitter waren während der Konferenz stark frequentiert.

Ein Hauptaugenmerk der Veranstaltung lag auf der Präsentation von 20 unterschiedlichen, vom Bildungsministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekten. Die verschiedenen Verbundprojekte erforschten Plastik aus unterschiedlichen Perspektiven. Beispielhaft seien die Bereiche „Recycling“, „Konsum“ oder auch „Eintrag in die Gewässer“ genannt. Das Fördervolumen für diese Projekte zusammen betrug mehr als 40 Mio. Euro. Aufgrund der qualitativ sehr hochwertigen Projektergebnisse ein sehr gut angelegtes Geld, wie der zuständige Ressortleiter des BMBF, Thomas Bartelt, in seiner Begrüßungsrede unterstrich. Das Plastikvermeidungsprojekt VerPlaPoS, welches die Stadt Straubing koordinierte und an dem neben dem Fachgebiet für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe vom TUM Campus Straubing und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen auch zahlreiche Straubinger Unternehmen mitgearbeitet haben, war eines dieser Projekte.

Thomas Decker stellte als Projektkoordinator von VerPlaPoS in seinem knapp 15-minütigen Vortrag auf der Konferenz heraus, dass Verbrau-cher:innen zwar einen gewissen Beitrag zur Reduzierung von Plastik beitragen können, jedoch müssen sie bei der Plastikvermeidung unterstützt werden: „Nur wenn alle Akteure entlang der verschiedenen Wertschöpfungsketten zusammenarbeiten, kann das Aufkommen an Plastikverpackungen reduziert werden.“ Besonders eine internationale, politische Einflussnahme sei hier gefragt, so der Projektleiter von VerPlaPoS.

Diese Meinung vertraten auch diverse Kolleginnen und Kollegen aus anderen Projekten: Im Zuge einer virtuellen Podiumsdiskussion diskutierten sie zusammen mit Thomas Decker verschiedene Ansätze, Plastikverpackungen zu vermeiden. Auch hier war Fazit des Gesprächs, dass vor allem die Politik gefordert sei, jetzt die Weichen zu stellen.

Weitere Informationen zur Konferenz finden sich auf der Homepage www.bmbf-plastik.de. Hier kann zum einen ein Großteil der Vorträge eingesehen werden, zum anderen sind auf dieser Homepage auch viele weitere Informationen zum Thema Plastik hinterlegt.

Hintergrund

Im März 2021 endete das von der Stadt Straubing als Koordinatorin zusammen mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf am TUM-Campus Straubing und verschiedenen weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen, lokalen Partnern aus der Wirtschaft und diversen Institutionen bearbeitete Forschungsprojekt VerPlaPoS zur Plastik(müll)vermeidung. Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Im Zuge der 3,5 Jahren Projektlaufzeit wurden Strategien zur Verpackungsvermeidung für ausgewählte Lebensmittel und Textilien (entlang der Wertschöpfungskette und beim Einkauf) entwickelt, erprobt und auf ihre ökologische Sinnhaftigkeit getestet.