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PM | Enactus Straubing e.V. | 2.11.2021

Enactus Straubing ist eine neugegründete Studentische Initiative für soziales Entrepreneurship am Nachhaltigkeitscampus Straubing der Technischen Universität München. Der Name Enactus leitet sich von Entrepreneurship bzw. dem unternehmerischen Geist, Action darstellend für den Gestaltungswillen sowie “Us”, uns, der Gemeinsamkeit im Handeln und in den Werten ab.

Enactus selbst ist eine weltweit agierende Non-Profit Organisation, welche in 37 Ländern mehr als 75 000 Studierende dazu inspiriert, die Welt durch unternehmerisches Handeln zu verbessern. Die Idee hier in Straubing einen Verein zu gründen, entstand im November letzten Jahres und seit März 2021 sind wir nun auch offiziell Teil des internationalen Netzwerks Enactus. Wir sind um die 30 Studierende, die mit unternehmerischen Projekten zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen beitragen. Aktuell verfügen wir über zwei aktive Projekte und einem weiteren Projekt in der Entwicklungsphase.

Eines unserer Projekte ist Foodgrube, welches eine Plattform für Lebensmittelrettung entwickelt. Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Problematik der Lebensmittelverschwendung zu schaffen und nachhaltigeren, saisonalen und regionalen Konsum zu fördern. Dafür haben wir vor kurzem einen Markttest auf dem Straubinger Wochenmarkt durchgeführt und bauen mit dem so gewonnenen Feedback unsere Idee weiter aus.

Unser zweites Projekt nennt sich H2Ortus. Der Name setzt sich aus der chemischen Formel für Wasser und dem lateinischen Wort für Garten zusammen. Denn wir verfolgen das Ziel, Mangelernährung in Indonesien mit Hilfe von Aquaponik-Systemen bzw. Wassergärten zu bekämpfen.

Aquaponik ist die Kombination aus Aquakultur und Pflanzenzucht und funktioniert nach dem folgenden Prinzip. In einem Wassertank werden Fische oder Schalentiere gehalten. Deren Ausscheidungen werden in einem Filter von Bakterien in Dünger umgewandelt. Anschließend fließt das Wasser in ein Beet und die dort angebauten Pflanzen nehmen die Nährstoffe auf. Somit wird das Wasser wieder aufbereitet und fließt dann zurück in den Tank. Durch dieses Kreislaufsystem kann dasselbe Wasser immer wieder verwendet werden und es entsteht eine Symbiose zwischen Tier und Pflanze. Diese innovative Anbaumethode besitzt viele Vorteile. Denn im Vergleich zu herkömmlichen Methoden, benötigt Aquaponik keinen chemischen Dünger, kein fruchtbares Ackerland und 90% weniger Wasser. Dies ermöglicht es, hochwertige Nahrung auch in urbanen oder wasserarmen Regionen zu produzieren. Zur bestmöglichen Umsetzung des Projektes haben wir uns für die Kombination der Süßwassergarnele mit verschiedenen Gemüsesorten entschieden.

Unser Ziel ist es, mit diesen Anlagen eine vollständige Nährstoffversorgung für die bedürftige Bevölkerung in unserer Zielregion, der Ost Nusa Tenggara Provinz, sicherzustellen. Bei dieser handelt es sich um eine der ärmsten und am stärksten von Mangelernährung betroffenen Provinzen in Indonesien. Damit die Anlagen langfristig erfolgreich betrieben werden können, wird bereits ein Netzwerk aus engagierten Menschen vor Ort in Indonesien aufgebaut.

Doch wie finanziert man die Errichtung solcher Anlagen?

Garnelen sind unumstritten eine beliebte Delikatesse in Deutschland, kein Wunder also, dass die Verkaufszahlen seit Jahren steigen. Die Qualität und die ökologischen Folgen der fast ausschließlich aus Südamerika und Asien importierten Ware sind allerdings oft äußerst fraglich. Bei diesen Problemen soll Abhilfe geschaffen werden. Wir wollen auch hier in Deutschland eine Aquaponikanlage betreiben und somit eine qualitativ hochwertige, umweltfreundliche und regional gezüchtete Garnele als Alternative anbieten. Die erzielten Gewinne sollen anschließend in den Aufbau der Anlagen in der Zielregion investiert werden. Dadurch können wir die eigenen Hilfsprojekte selbst finanzieren und sind langfristig nicht auf Sponsoring oder Spenden angewiesen.

Doch bevor es ins Ausland geht, werden wir zunächst unseren ersten Prototypen hier in Deutschland bauen. Hierbei werden wir von unserem Partner, der Flowerbox Deutschland GmbH, ein Straubinger Unternehmen, mit einem Standort für den Prototypen unterstützt.

Da der Prototyp einige Kosten mit sich bringt, trifft es sich gut, dass vor kurzem der National Cup von Enactus Germany e.V. stattfand. Dies ist ein jährlich veranstalteter Wettbewerb, an dem die verschiedenen Enactus Teams aus ganz Deutschland mit ihren Projekten gegeneinander antreten. Eine Jury aus Vertretern von diversen Unternehmen wie Allianz, BASF oder KPMG bewertet dabei die Projekte. In diesem Jahr nahmen wir von Enactus Straubing mit H2Ortus nur drei Monate nach Gründung zum ersten Mal teil. Mit unserer gelungenen Präsentation und innovativen Idee konnten wir viel positives Feedback generieren und uns gegen etablierte Projekte beweisen. Wir freuen uns daher sehr, mit dem “Rookie of the Year-Award” ausgezeichnet worden zu sein, der mit einem Preisgeld von 500 Euro dotiert ist und zwischen den erstmals teilnehmenden Teams vergeben wird. Darüber hinaus haben die Message des Projekts und die Mentalität unseres Teams den Nerv der Jury getroffen. Denn zusätzlich konnten wir überraschend auch den „Spirit of Enactus-Award“ für uns sichern. Dieser wird an das Team vergeben, welches das Motto „Passion on Purpose” also Leidenschaft und unternehmerischen Geist mit dem Zweck, die Welt zu verbessern, am meisten verkörpert. Somit war der National Cup 2021 ein voller Erfolg und wir schauen bereits erwartungsvoll auf das nächste Jahr!

Zur bestmöglichen Verwirklichung unserer Ziele sind wir auf der Suche nach Unterstützern, Partnern und Investoren. Wenn Sie ein Teil des globalen Unterstützernetzwerkes werden wollen, dann kontaktieren Sie uns gerne unter vorstand@straubing.enactus.de