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Prof. Nicolas Plumeré am TUM Campus Straubing

TUMCS | PM | 22.02.2022

Das Kollegium der Professorinnen und Professoren am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit (TUMCS) wächst weiter: Prof. Dr. Nicolas Plumeré hat bereits vor mehr als einem Jahr den Ruf der Technischen Universität München (TUM) auf die neu errichtete Professur für Elektrobiotechnologie angenommen, seit Kurzem forscht der gebürtige Franzose (43) im neuen Lehr- und Forschungsgebäude „Nachhaltige Chemie“ an der Uferstraße.

Prof. Nicolas Plumeré kam aus Bochum nach Niederbayern. An der Ruhr-Universität (RUB) war der Elektrochemiker zuletzt als Professor für Analytische Chemie tätig. Zuvor arbeitete er bereits lange Jahre am Zentrum für Elektrochemie (CES) der RUB als Gruppenleiter. 2009 hatte Prof. Plumeré an der Universität Tübingen promoviert. Prof. Plumeré und seine Forschungsgruppe haben sich zum Ziel gesetzt, die Biotechnologie und den Energiesektor zu elektrifizieren. So leistete Prof. Plumeré Pionierarbeit bei der Entwicklung von Elektroden, die auf biologischen Systemen basieren und in der Lage sind, billigen und reichlich vorhandenen Strom aus erneuerbaren Quellen in Form von Kraftstoffen oder wertvollen Chemikalien zu speichern und zu nutzen.

Prof. Plumeré sitzt in seinem Büro an seinem PC.

Prof. Dr. Nicolas Plumeré in seinem Büro im neuen Gebäude „Nachhaltige Chemie“ an der Uferstraße in Straubing. (Foto: Holger Riegel/TUM)

Prof. Plumeré gilt als einer der besten Wissenschaftler Deutschlands auf dem Gebiet der Bioelektrochemie. So erhielt er 2019 den Luigi-Galvani-Preis der Bioelectrochemical Society – eine Auszeichnung für exzellente Leistungen im Bereich der Bioelektrochemie. Prof. Plumeré war es gelungen, leitfähige Hydrogele und Polymere für bioelektrokatalytische Systeme weiterzuentwickeln. Prof. Plumére konstruierte in diesem Zusammenhang einen Nitratsensor, der es Landwirten ermöglicht, unmittelbar auf dem Feld den Nitratgehalt einer Bodenprobe zu ermitteln.

Prof. Plumeré und sein internationales Team mit Mitarbeitenden etwa aus den USA oder China haben sich trotz aller Widrigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie mittlerweile gut eingelebt in der Region der Nachwachsenden Rohstoffe. „Straubing ist eine enorm lebenswerte Stadt und der TUM Campus Straubing mit seinem Fokus auf Bioökonomie und Biotechnologie einzigartig. Gemeinsam mit anderen Forschungsgruppen und den Studierenden wollen wir es schaffen, unsere bioelektrochemischen Systeme zur Wasserstoffproduktion, CO2-Reduktion oder Sensorik in kommerzielle Anwendungen zu überführen“, sagt Prof. Plumeré. „Ich bin überzeugt, dass Straubing ein internationaler Knotenpunkt für die zukünftigen Führungskräfte in der Industrie werden wird, die die Elektrifizierung der deutschen Bioökonomie realisieren werden.“

Prof. Dr. Volker Sieber, Rektor des TUM Campus Straubing, hat sich über den Wechsel von Prof. Plumeré nach Straubing sehr gefreut. „Mit ihm hat der TUM Campus Straubing einen namenhaften Wissenschaftler erhalten, der das junge Forschungsfeld der Elektrobiotechnologie bisher entscheidend mitgeprägt hat“, sagt Prof. Sieber. „Er verstärkt damit unsere Arbeiten zur Nutzung von erneuerbarem Strom und CO2 als Rohstoffe“, so der TUMCS-Rektor.

Die Entwicklung nachhaltiger Technologien einerseits und ihre wirtschaftliche Umsetzung andererseits – das sind die beiden großen Themen, die der TUM Campus Straubing als „Integrative Research Center“ der Technischen Universität München zusammenführt. Die akademische Ausbildung am TUM Campus Straubing erfolgt im Rahmen von rund einem Dutzend Bachelor- und Masterstudiengängen in allen Bereichen der Bioökonomie.