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Prof. Thielen und Dr. Boeckmann für Preis nominiert

TUMCS | PM | 16.04.2024

Die beiden Wissenschaftler Prof. Clemens Thielen von der Professur für Komplexe Netzwerke der HSWT am TUM Campus Straubing (TUMCS) und Dr. Jan Boeckmann sind mit dem aus ihrem Projekt zur Starkregenvorsorge hervorgegangenen Forschungsartikel für den EURO Prize for OR for the Common Good 2024 der Association of European Operational Research Societies (EURO) nominiert.

Hochwasser drückt einen Gullideckel hoch. Im Hintergrund ein Feuerwehrfahrzeug.

Eine der Folgen des Klimawandels sind intensive Starkregenereignisse, die aufgrund von Überschwemmungen schwere Schäden an Gebäuden verursachen können. Foto: Hochschule Mainz, Fachbereich Wasser- und Siedlungswasserwirtschaft

Die beiden Wissenschaftler hatten sich für den Preis beworben und gehören nun zu den drei Finalisten, die ihre Arbeit bei der 33rd European Conference on Operational Research (EURO) in Kopenhagen vorstellen dürfen. Jan Boeckmann, der nach dem Abschluss seiner Promotion am TUMCS jetzt als Post-Doc an der Johannes Kepler Universität Linz arbeitet, wird die Arbeit dann dort vorstellen.

Der EURO Prize for OR for the Common Good ist eine Anerkennung für einen herausragenden Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen durch die Anwendung von Operations Research (OR). Darüber hinaus soll er den Einsatz von OR für das Gemeinwohl fördern und das Bewusstsein für die wichtige Rolle schärfen, die OR bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung spielen kann. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Schwere Schäden an Gebäuden verhindern

In ihrem Forschungsbeitrag „Neue Wege im kommunalen Hochwasserschutz“ beschäftigen sich Prof. Thielen und Dr. Boeckmann mit den Folgen intensiver Starkregenereignisse und Möglichkeiten, wie aufgrund von Überschwemmungen schwere Schäden an Gebäuden verhindert werden können. Die Wissenschaftler stellen als erste Anwendung Optimierungstechniken vor, die als Entscheidungshilfe bei der Planung von Vorsorgemaßnahmen für Sturzfluten durch Starkregenereignisse in realistischen Szenarien eingesetzt werden zu können.

„Unser Modell wurde als innovatives Entscheidungsunterstützungsinstrument in Form einer Webanwendung implementiert, die bereits von mehr als 30 Ingenieurbüros, Gemeinden, Universitäten und anderen Institutionen genutzt wird“, sagt Prof. Thielen. Das Modell zielt darauf ab, die bei einem Starkregenereignis verursachten Schäden zu minimieren, indem die bestmöglichen Maßnahmen unter Berücksichtigung eines begrenzten Budgets und der Einschränkungen bei der Kooperation der Anwohner ergriffen werden. „Darüber hinaus stellen wir eine effiziente, graphenbasierte Darstellung und Vorverarbeitung des Oberflächengeländes, einen kombinatorischen Algorithmus zur Berechnung einer Anfangslösung des gemischt-ganzzahligen Programms sowie Berechnungsergebnisse vor, die mit realen Daten aus verschiedenen Gemeinden erzielt wurden“, so Prof. Thielen weiter.