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EU-Aktionswoche: Mehrere Veranstaltungen am TUM Campus Straubing

Der Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität München (TUM) hat sich als eine von vier Regionen in Deutschland erfolgreich um die Teilnahme an diesem sogenannten Bioeconomy Changemakers Festival beworben. Mit mehreren Veranstaltungen in Straubing organisierten Veranstaltungen nahm der TUM Campus Straubing (TUMCS) gemeinsam mit weiteren Partnern an dieser Bioökonomie-Festwoche teil. Ziel der Festwoche war es, primär Jugendliche als Treiber der nachhaltigen Transformation zu gewinnen. In Summe fanden sich mehr als 200 Interessierte zu den Veranstaltungen ein.

„Ist ein Wandel zur nachhaltigen Wirtschaft möglich?“: Am Dienstag fand dazu im NAWAREUM ein Diskussionsabend unter diesem Titel statt. Gemeinsam mit dem Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern, dem KoNaRo – Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe und der studentischen Initiative TUMCSGreenTalk lud der TUM Campus Straubing zu diesem sogenannten „Green Industry Talk“ ein.

In ihren Grußworten erwähnten Bürgermeister Dr. Albert Solleder und KoNaRo-Sprecher Dr. Bernhard Widmann die enorme Bedeutung des nachhaltigen Wandels und die Vorreiterrolle Straubings beim Zukunftsthema Nachhaltigkeit. In ihrem gemeinsamen Vortrag sprachen die beiden TUMCS-Studenten Vitus Heigenhauser und Philip Dederichs über die Perspektiven der jungen Generation und diskutierten Themen wie Klimaschutz und potenzielle Generationenkonflikte im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wohlstand. Dr. Wolfgang Kraus, Mitglied des Sachverständigenrats Bioökonomie Bayern und Entwicklungsdirektor bei der Südzucker AG, gab den rund 100 anwesenden Zuhörern Einblicke über die wirtschaftliche Transformation am Beispiel der Bioraffinerie der Südzucker AG in Zeitz und die Rolle der Industrie bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wies Dr. Philipp Brodbeck, Referatsleiter Bioökonomie im Bayerischen Wirtschaftsministerium, darauf hin, die Bevölkerung vermehrt zur Bioökonomie aufzuklären. Die Bioökonomie ziele darauf ab, biologische Ressourcen nachhaltig zu nutzen, ressourceneffizient zu wirtschaften und gleichzeitig Umweltauswirkungen zu reduzieren. Dr. Philipp Brodbeck: „Nur ein Bruchteil der Bayern weiß etwas mit dem Begriff der Bioökonomie anzufangen. Ob Autoreifen aus Löwenzahn oder Schuhe aus Bakterienseide: Wir müssen aufzeigen, dass die Bioökonomie bereits viele Lösungsansätze für eine nachhaltige Zukunft bietet.“ Prof. Sebastian Goerg vom TUM Campus Straubing schlug in die gleiche Kerbe: „Es ist enorm wichtig, die Gesellschaft auf dem Weg des nachhaltigen Wandels besser einzubinden. Nur so gelingt Veränderung!“ Wirtschafts-Vertreter Dr. Wolfgang Kraus forderte von der Politik im Hinblick auf eine nachhaltige Energieversorgung bessere Rahmenbedingungen. Studentin Nina Faecks sagte: „Es gibt bereits einen enormen Druck, den Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden.“ Doch die Transformation hin zur nachhaltigen Wirtschaft nehme viel Zeit in Anspruch und koste Milliarden.

„How to…be a bioeconomy founder?! – Career opportunities in biobased start-ups”: Am Mittwoch fand Kooperation mit der BioCampus Straubing GmbH und dem TUM Venture Lab Sustainability/Circular ein Start-up-Nachmittag für Studierende unter dem Titel „How to…be a bioeconomy founder?! – Career opportunities in biobased start-ups” statt. In Präsentationen stellten die Gründer*innen der Start-ups CityVital, Prevo und MicroPyros ihre Unternehmen vor. Das Event gab Einblicke, wie die Gründung eines biobasierten Start-ups gelingt.

„Next Steps after Straubing – Careers in Academica, Industry and Beyond“: Zum Abschluss des Festivals lud der Campus am Donnerstag mehrere Alumni ins Wirtshaus Zum Geiss ein, die über die verschiedenen Karrieremöglichkeiten nach einem Studium und einer Promotion referierten. Dr. Christin Fellenberg (Fachliche Leitung der BTA-Schule), Dr. Richa Bharti (Boehringer Ingelheim GmbH), Dr. José Ortiz Tena (Manager Roche GmbH) und Dr. Abu Siddique (University of London) stellten ihre Karrierewege nach ihrer Tätigkeit am Campus Straubing den interessierten Wissenschaftler*innen des TUMCS vor.

„Wir als TUM Campus Straubing sind sehr stolz darauf, von der EU als eine von wenigen Institutionen in Deutschland den Zuschlag für die Ausrichtung eines Satelliten-Events im Rahmen des Bioeconomy Changemakers Festival erhalten zu haben. Mit unseren Veranstaltungen haben wir gemeinsam mit weiteren Partnern aus Straubing und der Region der Nachwachsenden Rohstoffe das umfangreichste Programm auf die Reihe gestellt und so primär die junge Generation für die nachhaltige Transformation in Gesellschaft und Wirtschaft sensibilisiert“, sagt Prof. Sebastian Goerg von der Professur für Economics am TUM Campus Straubing (TUMCS), der das Satelliten-Event in Straubing federführend organisiert hat.

Ein für Mittwoch angesetzter Science-Slam musste aufgrund mehrerer krankheitsbedingter Absagen verschoben werden und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Straubing genießt seit vielen Jahren einen hervorragenden Ruf als Region der Nachwachsenden Rohstoffe weit über Ostbayern hinaus. Nicht nur die Stadt selbst, sondern auch der Landkreis Straubing-Bogen sowie zahlreiche Partner aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, widmen sich der Nachhaltigkeit und Bioökonomie. Aufgrund der vielen Akteure gilt die Region als das Zentrum der bayerischen Bioökonomie.