Seite wählen

Royal Society of Chemistry | PM | 15.06.2022

Ein Team von Wissenschaftlern aus ganz Europa hat den Dalton Division Horizon Prize der Royal Society of Chemistry gewonnen, mit dem herausragende, chemische Forschung ausgezeichnet wird. Unter ihnen ist auch das Team von Prof. Rubén Costa, Leiter des Lehrstuhls für Biogene Funktionsmaterialien am TUM Campus Straubing.

Das Cu-Lighting Team, das an der Technischen Universität München, der Friedrich-Alexander-Universität, der Universität Caen und der Universität Turin angesiedelt ist, erhielt den Preis für einen multidisziplinären Ansatz, bei dem Chemie, Ingenieurwissenschaften und Mathematik kombiniert wurden, um blau und weiß leuchtende elektrochemische Zellen aus Kupfer(l) Komplexen herzustellen.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern steht in einem Labor.

Prof. Costa und sein Team am TUM Campus Straubing. Bild: Jan Winter/TUM

Das Team reiht sich in die prestigeträchtige Liste der bisherigen Preisträger der RSC ein, von denen 50 Personen für ihre Arbeit mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden, darunter auch die Nobelpreisträger von 2016 Jean-Pierre Sauvage, Fraser Stoddart und Ben Feringa.

Das Team erhält außerdem eine Trophäe, individuelle Urkunden und ein Multimediapaket, in dem die preisgekrönte Arbeit und ihre Bedeutung vorgestellt werden.

Nach der Entgegennahme des Preises sagte Professor Dr. Ruben D. Costa vom Cu-Lighting-Team: „Diese Arbeit stellt einen wahrhaft multidisziplinären Ansatz dar, der Chemie, Technik und Mathematik miteinander verbindet, um die ersten blau und weiß leuchtenden elektrochemischen Zellen aus Kupfer(l)-Komplexen zu entwickeln, die über 15 Jahre lang schwer zu entwickeln waren.“

Lichtemittierende elektrochemische Zellen (LEC) sind Leuchtmittel, die aus elektrischen Strom durch ein als Elektrolumineszenz bekanntes Phänomen Licht erzeugen. LECs sind vielseitig einsetzbar und haben das Potenzial, die Kosten organischer LEDs um eine Größenordnung zu unterbieten/maßgeblich zu senken.

LECs basierend auf Kupfer(I)-Komplexe wurden erstmals 2005 entwickelt und sind von großem Interesse, da Kupfer eine nachhaltigere Alternative zum üblicherweise verwendeten Iridium darstellt. Bislang waren kupferbasierte LECs, die blaues und weißes Licht emittieren, jedoch schwer zu entwickeln. Das Cu-Lighting-Team hat erfolgreich neue Kupfer(I)-Komplexe synthetisiert, um dieses Problem zu lösen.

Die Arbeit wird sich sowohl auf die Werkstoffindustrie (anorganische Chemie und Materialwissenschaft) als auch auf dünnschichtbasierten Beleuchtungsgeräte (Optoelektronik) auswirken und sie in Richtung flexibler, nachgiebiger Lichtanwendungen wie Dekoration, Etikettierung und Medizin voranbringen.

Dr. Helen Pain, Hauptgeschäftsführerin der Royal Society of Chemistry, sagte:

„Einige der erstaunlichsten Arbeiten in der chemischen Wissenschaft werden von Teams und Kooperationen durchgeführt, die ihre unterschiedlichen Denkweisen, Erfahrungen und Fähigkeiten nutzen, um erstaunliche Ergebnisse zu erzielen. Diese Synergien stehen oft an vorderster Front, wenn es darum geht, unser Verständnis der Welt um uns herum zu erweitern, und das ist auch der Grund, warum es für unsere Jury so schwierig ist, die Preisträger für unsere Horizon Preise auszuwählen.“

„Obwohl wir uns mitten in einer besonders turbulenten und herausfordernden Zeit befinden, ist es wichtig, Erfolge und Fortschritte im Verständnis als echte Chancen zur Verbesserung unseres Lebens zu feiern. Die Arbeit der Cu-Lighting-Zusammenarbeit/des Kupfer-Beleuchtungsteams ist ein fantastisches Beispiel dafür, warum wir große Wissenschaft feiern, und wir sind sehr stolz darauf, ihren Beitrag heute zu würdigen.“

Die Preise der Royal Society of Chemistry würdigen seit mehr als 150 Jahren herausragende Leistungen in den chemischen Wissenschaften. Für 2019 kündigte die Organisation die größte Überarbeitung dieses Portfolios in ihrer Geschichte an, die die moderne wissenschaftliche Arbeit und Kultur besser widerspiegeln soll.

Mit den Horizon Preisen werden die aufregendsten, zeitgenössischen chemischen Wissenschaften an der Spitze von Forschung und Innovation ausgezeichnet. Mit diesen Preisen werden Teams oder Kooperationen ausgezeichnet, die durch bahnbrechende wissenschaftliche Entwicklungen neue Wege und Möglichkeiten in ihrem Bereich eröffnen.

Weitere Informationen über das Preisportfolio der RSC finden Sie unter rsc.li/prizes.

Über die Royal Society of Chemistry

Wir sind eine internationale Organisation, die Chemiker untereinander, mit anderen Wissenschaftlern und mit der Gesellschaft als Ganzes verbindet. Wir wurden 1841 gegründet, haben unseren Sitz in London, Großbritannien, und zählen international über 50.000 Mitglieder. Wir nutzen die Überschüsse/Gewinne aus unserem weltweiten Verlags- und Wissensgeschäft, um Tausenden von Chemikern die Unterstützung und die Ressourcen zu geben, die sie benötigen, um entscheidende Fortschritte im chemischen Wissen/in der chemischen Forschung zu erzielen. Wir entwickeln, anerkennen und würdigen berufliche Fähigkeiten und bringen Menschen zusammen, um neue Ideen und neue Partnerschaften zu schaffen. Wir unterstützen Lehrkräfte/Professoren, um künftige Generationen von Wissenschaftlern zu inspirieren, und wir ergreifen das Wort, um die Menschen zu beeinflussen, die Entscheidungen treffen, die uns alle betreffen. Wir sind ein Katalysator für die Chemie, die unsere Welt bereichert.