Die Konferenz bot eine Plattform für den Austausch neuester Forschungsergebnisse und praxisorientierter Ansätze. Organisiert wurde der Workshop von Prof. Alexander Hübner (TUM), Prof. Dorothee Honhon (University of Texas, Dallas) und Prof. Arzum Akkas (University of Massachusetts). Die Vorträge der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beleuchteten effiziente Vermeidungsstrategien und die ökologischen Auswirkungen der Lebensmittelverschwendung, die erheblich wertvolle Ressourcen wie Wasser und Energie belastet. Rund acht Prozent der globalen CO₂-Emissionen könnten durch eine konsequente Vermeidung von Lebensmittelabfällen eingespart werden.
Wirtschaftsvertreter wie Rüdiger Blank von Kaufland Deutschland gaben Einblicke in erfolgreiche Maßnahmen, die bereits in der Praxis umgesetzt werden, um Abfälle entlang der Lieferketten zu minimieren. Zu den Themen gehörten unter anderem die Optimierung von Produktions- und Lieferketten für frische Produkte, effektive Interaktionen zwischen Herstellern und Händlern, Preisstrategien für den Verkauf verderblicher Waren sowie die Bestandsplanung im Handel. Zudem wurde über den Einsatz von Lebensmittelbanken wie Tafeln und die Verwendung von "nicht-perfekten" Lebensmitteln diskutiert.
Branchenübergreifende Zusammenarbeit
„Der Workshop hat deutlich aufgezeigt, wie wichtig es ist, branchenübergreifend zusammenzuarbeiten, um Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen und wirkungsvolle Veränderungen voranzutreiben“, sagt Lieferketten-Experte Prof. Hübner vom TUM Campus Straubing. Dort forschen neben Prof. Hübner noch Prof. Sebastian Goerg (Volkswirtschaft) und Prof. Clemens Thielen (Optimierung und nachhaltige Entscheidungsfindung) intensiv an Lösungen, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Im Fokus stehen dabei empirische Studien zur Verbesserung der Bestands- und Verkaufsplanung im Lebensmittelhandel.
In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt erarbeiten die Forschenden Ansätze zur Optimierung der Logistikplanung. Ziel ist es, die Emissionen bei der Belieferung von Filialen zu reduzieren und gleichzeitig durch bessere Planung die Menge der in den Filialen entstehenden Lebensmittelabfälle zu minimieren. Diese Arbeit zeigt, wie Wissenschaft und Praxis gemeinsam Wege finden können, um das Problem der Lebensmittelverschwendung nachhaltig anzugehen und langfristig zu lösen.