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Prof. Burger referierte bei bei der letzten Sommer-Vorlesung der Kinder-Uni Das Universum liebt Chaos

Wieso ist mein Spielzimmer eigentlich immer unordentlich? „Ganz einfach: Das ist Naturgesetz!“, meint zumindest Prof. Dr.-Ing. Jakob Burger, Dozent der diesmaligen Kinder-Uni.

Ein Blick in den gut besetzten Hörsaal
Der Dozent zieht einen schwarzen Gummihandschuh an

Der magische Handschuh von Dozent Prof. Dr.-Ing. Jakob Burger konnte die Kinder nicht täuschen

Mit vielen augenöffnenden Experimenten erklärte er am Dienstagabend den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Er bot Einblick in die Welt der Wärme und des Chaos’, während die kleinen Studierenden sich im randvollen Hörsaal des TUM Campus schon zusammenkuscheln mussten.

Was hat denn ein Kräutertee mit Chemie zu tun? Nicht zum Genuss, sondern zur Beobachtung braute Burger zu Beginn eine Tasse Tee. Im Laufe der Vorlesung konnten die Kinder feststellen: Das Thermometer in der Tasse sinkt stetig. Ebenso vermischte sich blaue Lebensmittelfarbe in einem Glas Wasser. Am meisten identifizierbar war das Beispiel des unaufgeräumten Spielzimmers, das sich nicht von alleine aufräumen kann. Diese Beobachtungen kann man mit dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik erklären: Unordnung wird nicht von alleine weniger.

Beim Tee vermischen sich also die Wärmeteilchen im Tee mit den Kälteteilchen außen. Anhand von roten und blauen Legosteinen veranschaulichte der Dozent das Naturgesetz. Bei steigender Anzahl an Legosteinen gibt es immer noch nur zwei Möglichkeiten, die Steine nach Farbe zu ordnen. Schon bei hundert Steinen ist es unmöglich, dass sie von alleine aufgeräumt sind. Das hören die Eltern natürlich gerne. Aber wie kann dann die Ordnung wieder hergestellt werden? Mit einem magischen Handschuh filmte Burger, wie er Dutzende gemischte Papierkugeln ungewöhnlich wieder in zwei Farben ordnete. Die aufmerksamen Studierenden merkten sofort: Das kann gar nicht stimmen. Es war nämlich nur ein rückwärts aufgenommenes Video.

Dinge können sich nicht selber aufräumen

Damit war die Kernaussage des Dozenten bewiesen: Durch Erfahrung wussten die Kinder in ihrem Inneren, dass das nicht möglich ist. Denn Dinge können sich von Natur aus nicht selber aufräumen, eine Lehre, an die man beim nächsten Spielen und Aufräumen denken sollte.

Damit ging die letzte Vorlesung des Sommersemesters mit sprudelnden Fragen zu Ende. Die nächste Vorlesung der Kinder-Uni wird im November sein. Derzeit läuft jedoch noch das Naturforscherprogramm, bei dem man bei Exkursionen und Workshops im Bereich der Biologie teilnehmen kann.

Mehr Informationen unter der Website der Kinder-Uni unter www.kinderuni-straubing.de.

Von Laura Mildenberger, Straubinger Tagblatt

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