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Stiftung Nachwachsende Rohstoffe verleiht erstmals Stipendien für junge Doktoranden am TUM Campus Straubing 8.000 Euro für junge Wissenschaftler

Die Stiftung Nachwachsende Rohstoffe hat erstmals drei Stipendien für junge Doktoranden des TUM Campus Straubing (TUMCS) verliehen. Am Montagnachmittag überreichten Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Prof. Dr. Carl Christian Beckmann die Urkunden an die drei Stipendiaten Klaus Reinarz Abrigo, Dominik Groh und Gunay Osmanova.

Eine Gruppe von 18 Personen, drei davon präsentieren ihre Zertifikate.

Die drei Promotionsstipendiaten mit ihren Urkunden (v.l.) Klaus Reinarz Abrigo aus Chile, Dominik Groh aus Franken und Gunay Osmanova aus Aserbaidschan, zusammen mit den Vertretern der Stiftung Nachwachsende Rohstoffe, des TUM-Campus, Oberbürgermeister Markus Pannermayr (links), Prof. Dr. Carl Christian Beckmann (2.v.l.) und Raiffeisenbankdirektor Stefan Hinsken (rechts)

Die Raiffeisenbank hatte als Sponsor 5.000 Euro für ein Promotionsstipendium zur Verfügung gestellt. Weil sich 14 junge Forscher um das Stipendium beworben haben und nach Ansicht der Jury alle die finanzielle Unterstützung verdient hätten, habe die Stiftung zwei zusätzliche Stipendien über 2.000 und 1.000 Euro zur Verfügung gestellt, erklärte Prof. Beckmann als Vorsitzender des Stiftungsbeirats.

Raiffeisenbankdirektor Stefan Hinsken betonte, dass seine Bank sehr gerne einen Beitrag dazu leiste, Straubing als Hochschulstandort mit internationalen Studierenden weiter voranzubringen. Seit 2017 unterstütze die Raiffeisenbank bereits Studenten mit Stipendien. Mit dem Promotionsstipendium habe man nun Neuland betreten und hoffe darauf, dass andere Unternehmen ebenfalls Mittel zur Verfügung stellen.

Thema Nachhaltigkeit eröffnet neue Perspektiven

Oberbürgermeister Markus Pannermayr blickte als Vorstandsvorsitzender der Stiftung auf die erfreuliche Entwicklung Straubings zur Universitätsstadt. Rund um CARMEN, TFZ und TUM Campus sei ein beeindruckendes Netzwerk zum Thema Nachhaltigkeit entstanden, das gewaltige Chancen und Perspektiven eröffne. Die aktuell 1.200 Studierenden und 25 Professoren dürften aber nicht das Ende der Entwicklung darstellen. Straubing werde auf die Schaffung der zugesicherten 34 Professuren und der dafür notwendigen Infrastruktur pochen, um das bisher Erreichte für die Zukunft krisenfest zu machen. Mit der Nutzung des Karmelitenklosters für den TUM Campus rechne er erst in den 2030er-Jahren. Das Thema Nachhaltigkeit sei gerade für eine Zukunft voller Herausforderungen wichtig, um neue Chancen und Möglichkeiten zu entdecken.

Prof. Beckmann unterstrich, dass es in Straubing ein gut zusammenarbeitendes Netzwerk rund um das Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe gebe, das nun die Früchte der jahrzehntelangen Arbeit wachsen sehe. Die Raiffeisenbank habe mit 5.000 Euro einen sehr ansehnlichen Betrag für ein Promotionsstipendium zur Verfügung stellt. Mit den Gymnasialpreisen für Schüler, den Stipendien für Studenten unterstützte die Stiftung nun auch Doktoranden bei der oft schwierigen Finanzierung ihrer Arbeiten. 

Einschneidendes Erlebnis in der eigenen Kindheit

Das 5.000-Euro-Stipendium bekommt Klaus Reinarz Abrigo aus Chile, der sich mit dem Thema Klima- und Umweltschutz in Entwicklungsländern beschäftigt. Prof. Dr. Anja Faße, Prorektorin des TUM Campus und Professorin für Umwelt- und Entwicklungsökonomie, hielt die Laudatio auf ihren Doktoranden. Er habe als Kind in seiner Heimat erlebt, dass ein Bach plötzlich keine Wasser mehr führte, erzählte Abrigo. Das habe ihn dazu bewogen, nach Straubing zu kommen, um sich hier mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen, und dann die Probleme in seiner Heimat zu lösen.

Das 2.000-Euro-Stipendium erhält Dominik Groh aus Franken, dessen Thema der Kohlenstoffkreislauf ist. Prof. Dr. Jakob Burger von der Professur für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik hielt für ihn die Laudatio und würdigte seine Arbeit, die bei jedem internationalen Vergleich mithalten könne.

Mit der Entstehung des Lebens auf der Erde befasst sich Gunay Osmanova aus Aserbaidschan, die dafür das 1.000-Euro-Stipendium erhält. Ihre Professorin Dr. Henrike Niederholtmeyer von der Professur für Synthetische Biologie betonte, dass diese Forschung in der Vergangenheit angesichts des Klimawandels für die Zukunft von großer Bedeutung sein könne.

Präsident Dr. Eric Veulliet von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hielt ein flammendes Plädoyer für das Thema Nachhaltigkeit. Straubing solle sich weiter auf dieses Thema fokussieren, weil sich die Menschheit in den kommenden 1.000 Jahren damit beschäftigen werde, um ihr Überleben zu sichern.

Von Josef Unterholzner, Straubinger Tagblatt, erschienen am 14.10.2025

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