TUM Campus Straubing
Impressionen des Jahres 2023
Skizze der Uferstraße 53: Maria Schießl
In einem 2023 gestarteten Projekt will ein Bündnis aus Forschungsinstitutionen und Unternehmen den ökologischen Fußabdruck des Verkehrssektors senken. Dazu entwickeln die Beteiligten ein Raffineriekonzept, um erneuerbare Kraftstoffe (im Bild die Kraftstoff-Demoanlage am TUM Campus Straubing) im Tonnenmaßstab für eine Vielzahl von Anwendungen zu produzieren. Die Forschenden – darunter auch Prof. Volker Sieber und Prof. Jakob Burger vom TUMCS – kombinieren dafür die Herstellung von E-Fuels mit der von fortschrittlichen Biokraftstoffen.
Mitte März 2023 startete das Projekt ADDONISS der TUM-Studenteninitiative WARR Space Labs zur Internationalen Raumstation ISS. Das Team – auf dem Bild im Kennedy Space Center in Florida mit dem Experiment – nutzte die Bedingungen auf der Raumstation und untersuchte neurodegenerative Erkrankungen des Gehirns wie Alzheimer. An dem Experiment war mit Selina Kanamüller (22) auch eine Studentin des TUM Campus Straubing beteiligt. Das Team verfolgte den Start der Trägerrakete mit dem Experiment an Bord vom Weltraumbahnhof aus; für Studentin Selina Kanamüller „ein bewegender Moment“, wie sie im Nachgang schilderte.
Von Bayer über BASF bis hin zu BayWa und Bischof+Klein: Beim ersten Karriere-Tag am TUM Campus Straubing Ende April 2023 präsentierten internationale Konzerne und regionale Unternehmen ihre nachhaltigen Berufe. Der TUM Sustainability Career Day unter dem Motto „Building Your Sustainable Future“ richtete sich an Studierende sowie Doktoranden der TUM und anderer Universitäten sowie (angehende) Abiturienten der regionalen Schulen.
Wie erklärt man mit einem Knäckebrot die Wissenschaft? Dieser Frage ging Jan Jaenecke (im Bild) beim Science Slam Ende April 2023 auf die Spur. Hart und trocken, aber doch schmackhaft – eben wie ein Knäckebrot – sei seine Wissenschaft. Jaeneckes Präsentation war nur ein Beitrag beim Science Slam, der hervorragenden Anklang im Publikum gefunden hat. Fünf Teilnehmer beziehungsweise Gruppen aus Straubings Schulen, aber auch vom TUM Campus hatten sich für den Wettbewerb qualifiziert. Beim Science Slam stellen die Nachwuchsforscher in 10-Minuten-Vorträgen wissenschaftliche Themen aus den Bereichen Bioökonomie und Nachhaltigkeit vor.
Grüner Wasserstoff gilt als einer der wichtigsten Energieträger der Zukunft und als Hoffnungsträger, mit dem Klimaneutralität erreicht werden soll – ohne sich bei der Verfügbarkeit von Energie einschränken zu müssen. Noch nicht vollständig gelöst ist die Frage, woher und wie die notwendige Menge an Wasserstoff bereitgestellt werden kann. Einen neuen Ansatz dafür liefern dafür nun Wissenschaftler des TUM Campus Straubing um Prof. Volker Sieber und Dr. Ammar Al-Shameri (im Bild). Ihnen ist es gelungen, biokatalytische Syntheseverfahren so umzustellen, dass sie als Nebenprodukt Wasserstoff produzieren. Laut der Forschenden handelt es sich dabei zwar nur um einen kleinen Beitrag – allerdings sollte jede Quelle berücksichtigt werden, um diesen alternativen günstigen und sauberen Brennstoff in Deutschland voranzutreiben.
Bei einem ökumenischen Festgottesdienst am 1. Juli 2023 begründete die Technische Universität München (TUM) die Widmung der Karmelitenkirche in Straubing als Universitätskirche. Die Kirche ist Teil des geschichtsträchtigen Karmelitenklosters, das der Freistaat Bayern in Staatsbesitz gebracht hat und der TUM zur akademischen Nutzung zur Verfügung stellt. Festgäste beim Gottesdienst in der neuen Universitätskirche waren u.a. (v.l.) TUMCS-Rektor Prof. Volker Sieber, TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann, Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume, Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr und MdL Josef Zellmeier. TUM-Präsident Emeritus Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann begleitete den Festgottesdienst an der Orgel. In der TUM-Kirche sollen neben Universitätsgottesdiensten auch größere akademische Veranstaltungen stattfinden.
Eine neue Technologie wird künftig schnell, einfach und präzise das Düngen auf dem Acker erleichtern. Dank der Kombination aus Biosensor-Teststreifen und satellitengestützten Fernerkundungsdaten entwickelt der TUM Campus Straubing um den Lehrstuhl für Elektrobiotechnologie von Prof. Plumeré eine Methode zur Ermittlung des Ernährungszustands von Getreide und der idealen Düngermenge. Feldversuche mit der neuen Technologie starteten bereits im Herbst dieses Jahres (im Bild zwei Forschende des Lehrstuhls mit einem Nitrat-Diagnosegerät auf einem Acker nahe Straubing). Das automatische Einspielen digitaler Analysedaten in die landwirtschaftliche Bordtechnik soll künftig sowohl Zeit sparen als auch das Überdüngen vermeiden.
Der International Day im Spätsommer 2023 am TUMCS war ein herausragender Erfolg. Die Studierenden gaben Einblicke in ihre jeweiligen Heimatländer und ihre Kultur mit Essen, Trinken, Tanz, Musik und Begeisterung. Die Studierenden zeigten sich stolz, ihre Kultur an über 30 bunten Ständen zu präsentieren, die mit viel Liebe dekoriert waren. Die Veranstaltung bot den Studierenden nicht nur die Möglichkeit, die Herkunft ihrer Kommilitonen kennenzulernen, sondern auch wertvolle Informationen über Möglichkeiten, im Ausland zu studieren oder zu arbeiten, zu erhalten.
Auf der verlinkten Webseite finden Sie eine Bildergalerie und zahlreiche Rezepte aus der ganzen Welt.
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Am 23. Oktober 2023 fanden am TUM Campus Straubing zum ersten Mal die Straubinger Nachhaltigkeitsgespräche statt – ein neues gemeinsames Format des Hochschulstadt Straubing e.V. und des TUM Campus. Zentrales Thema des Kolloquiums war der Umgang mit CO2 und was die Menschheit tun kann, um den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu verringern. Die erste Auflage der Straubinger Nachhaltigkeitsgespräche stieß auf sehr große Resonanz. Gut 200 Gäste füllten den Hörsaal komplett – eine bunte Mischung an Gästen, darunter Studierende, Handwerker, Kommunalpolitiker und interessierte Bürger. Es referierten und diskutierten u.a. (v.l.) Hubertus Bader (Nusser Mineralöl GmbH), Toni Hinterdobler (Verein Hochschulstadt), Prof. Sebastian Goerg (TUMCS), MdB Alois Rainer (CSU), MdB Lisa Badum (Grüne), Bernd Buckenhofer (Bayerischer Städtetag), Moderator Gabriel Wirth (BR) und Prof. Volker Sieber (Rektor TUMCS).
Der Universitätsstandort Straubing erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit: Zur Mitte Oktober beginnenden Vorlesungszeit im Wintersemester 2023/24 konnte der TUM Campus Straubing (TUMCS) 331 Erstsemester in Straubing begrüßen – ein neuer Spitzenwert. Insgesamt lernen und forschen damit mittlerweile rund 1150 junge Frauen und Männer am Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität München (TUM). Das sind nochmals mehr als zum Start ins vergangene Wintersemester.
Der TUM Campus Straubing verabschiedete Mitte Oktober seine Absolventinnen und Absolventen feierlich im Rittersaal des Straubinger Herzogschlosses. Mehr als 90 Bachelor- und Masterstudierende erhielten aus den Händen von Rektor Prof. Volker Sieber, Prorektorin Prof. Anja Faße und Studiendekan Prof. Cordt Zollfrank eine Urkunde und einen nachhaltigen Mini-Stadtturm als kleines Präsent. Katharina Grimme und Carina Schroeder, beide Absolventinnen des Bachelorstudiengangs Chemische Biotechnologie, sprachen in ihrer Rede von einer prägenden Zeit am TUMCS. „Zudem wollen wir unseren Eltern, Familien und Bekannten danken, die ihren Beitrag zum erfolgreichen Studienabschluss geleistet haben“, so die beiden Absolventinnen.
Pallabi Bhuyan (im Bild), Postdoc an Prof. Marc Ledendeckers Professur für Nachhaltige Energiewerkstoffe, ist eine der ersten Wissenschaftlerinnen am TUM Campus Straubing, die ein Humboldt-Stipendium erhalten hat. „Ich bin sehr glücklich, dass ich das angesehene Humboldt-Stipendium erhalten habe“, sagte Dr. Bhuyan. „Für mich ist die Auszeichnung wie ein Traum.“ Neben dem Stipendium hat die Forscherin in diesem Jahr auch den Preis für die beste Dissertation im Bereich Korrosionswissenschaft und -technik in ganz Indien gewonnen.