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TUMCS, University of Maryland, University of Cambridge | PM | 01.09.2020

Die neue Studie, „Effects of technology complexity on the emergence and evolution of wind industry manufacturing locations along global value chains“, welche kürzlich in der renommierten Zeitschrift Nature Energy veröffentlicht wurde, untersucht die Beziehung zwischen den Eigenschaften der Windturbinentechnologie und dem Produktionsstandort bezogen auf verschiedene Komponenten der Turbine – von hochkomplexen Komponenten wie Rotorblättern und Getriebe bis hin zu niedrigkomplexen Komponenten wie Türmen und Generatoren. Die Studie stellt fest, dass sowohl die Art, der gefertigten Komponenten sowie die Fertigungsstandorte dieser weitgehend von der Komplexität der jeweiligen Turbinenkomponenten und dem für die Herstellung dieser Teile erforderlichen Wissen abhängt.

Unter der Leitung von Prof. Kavita Surana, Assistant Research Professor am Center for Global Sustainability der University of Maryland, in Zusammenarbeit mit den Ko-Autoren Prof. Claudia Doblinger, Assistenzprofessorin für Innovations- und Technologiemanagement am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit, Technische Universität München, Prof. Laura Diaz Anadon, Professorin für Klimapolitik, University of Cambridge, und Prof. Nate Hultman, Direktor des Center for Global Sustainability, bildet das Papier die globalen Wertschöpfungsketten der Windenergieproduktion ab. Die Autoren entwickelten zunächst einen neuartigen Datensatz der neun Hauptkomponenten, aus denen eine Windkraftanlage besteht, und verfolgten die Herkunft dieser Komponenten zu fast 390 Komponentenlieferanten und 13 Erstausrüstern, die in der globalen Wertschöpfungskette der Windenergie von 2006 bis 2016 beteiligt waren. Anhand dieses Datensatzes bewerten sie die Beziehung zwischen der Komplexität der Komponenten der Windtechnologie und dem geografischen Standort der Herstellung im Laufe der Zeit.

Die Analyse zeigt, dass viele Länder mit installierter Windkapazität eine Fertigungsbasis mit lokalen Zulieferern aufgebaut haben. Allerdings bildeten sich die Lieferketten eher für Komponenten mit geringer Komplexität heraus, insbesondere in Entwicklungsländern. Die Herstellung von hochkomplexen Komponenten ist auf einige wenige Länder, vor allem Industrieländer, beschränkt. Diese neigen dazu, mit wenigen lokalen Erstausrüstern zusammenzuarbeiten (d.h. den großen Unternehmen, die die vollständige Turbine montieren und verkaufen). Darüber hinaus stellt die Studie fest, dass eine Fertigung mit geringer Komplexität nicht notwendigerweise zu einer Fertigung mit höherer Komplexität fortschrittlicherer Produkte führt, zumindest über den betrachteten Zeitraum von fünf Jahren.

„Die Länder streben zunehmend den Ausbau der Erzeugung erneuerbarer Energien an, um die Klima- und Energieziele zu erreichen, aber sie müssen auch andere Ziele im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung angehen, wie z.B. die Entwicklung lokaler Lieferketten, die Förderung neuer Industrien und die Schaffung attraktiver, hoch qualifizierter Arbeitsplätze. Unsere Ergebnisse deuten auf die Notwendigkeit einer Politikgestaltung hin, die Strategien zur Nutzung sauberer Energien mit gezielteren Richtlinien für das verarbeitende Gewerbe und die Industrieentwicklung integriert“, sagt Kavita Surana von der University of Maryland.

„Wir betrachten Turbinenkomponenten und deren Hersteller, zwei Aspekte, die sowohl für die Energiewirtschaft als auch für die Industrie von zentraler Bedeutung sind“, so Claudia Doblinger von der Technischen Universität München. „Die Unterschiede in der Komplexität der Komponenten spiegeln Unterschiede im Wissen, in den Fähigkeiten, in der Infrastruktur und in der finanziellen Kapazität wider, die für deren Herstellung erforderlich sind. Bei den Unternehmen, die diese Komponenten herstellen, handelt es sich häufig um kleine bis mittlere Unternehmen, die in vielen Ländern ein wichtiger Arbeitgeber sind“.

„Wir dokumentierten das Aufkommen der Herstellung von einfacheren (weniger komplexen) Windkraftkomponenten in einer Vielzahl von Ländern von 2006 bis 2016. In diesem Zeitraum finden wir jedoch kaum Belege dafür, dass Länder in der Lage sind, auf die Herstellung komplexerer Komponenten umzurüsten. Die Herstellung von sauberer Energie beinhaltet globale Wertschöpfungsketten, ähnlich wie vielen anderen modernen Technologien. Dennoch ist dies ein vernachlässigter Forschungsbereich, insbesondere angesichts des derzeitigen politischen Interesses an grünem Wachstum.“ sagt Laura Diaz Anadon von der Universität Cambridge. „Unsere Forschung ist ein wichtiger erster Schritt, aber es sind noch viele weitere Erkenntnisse über die Auswirkungen auf Entwicklungsländer und die Frage, wie integrierte Politik erfolgreich Energie-, Klima- und Wirtschaftsziele angehen kann, notwendig.“

„Viele Länder wollen die Herstellung von sauberer Energien im eigenen Land fördern. Aber das bisherige Verständnis darüber, wie ein Land von der Spezialisierung auf etwas Einfachem wie einen Stahlturm zu höherwertigen Produktionsbereichen übergehen könnte, war bestenfalls trübe“, sagt Nate Hultman von der University of Maryland. „Unsere Analyse zeigt, wie die technologische Komplexität sowohl die Entstehung und Entwicklung von Zulieferern als auch den Standort der Fertigung beeinflusst. Die Arbeit hat Auswirkungen auf Länder, die nicht nur an den Einstiegspunkten für die Herstellung von sauberen Energietechnologien interessiert sind, sondern auch an der potenziellen Bedeutung der Politik für diejenigen, die an einer Entwicklung hin zu höherwertigen Produkten interessiert sind.“

Unter diesem Link können Sie den englischen Originalartikel lesen.

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