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Doktorand Andreas Heimfarth forscht am TUM Campus Straubing

Von Ulli Scharrer, erschienen im Straubinger Tagblatt am 18.01.2021

Andreas Heimfarth ist Roboter-Forscher. Bei dieser Bezeichnung muss der Maschinenbau-Ingenieur schmunzeln. „Das spontane Bild, das sich dabei ergibt, dass ich an einem Roboter herumbastele, stimmt nicht“, erklärt er. In seiner Dissertation am TUM Campus Straubing beschäftigt er sich mit der Streckenplanung von Robotern, die Pakete ausliefern. Sie werden auf „der letzten Meile“ eingesetzt, der Endauslieferung zum Kunden.

Andreas Heimfahrt im Home-Office

Wann und wie müssen Lieferautos mit Roboter-Flotten fahren? Der Frage stellt sich Andreas Heimfarth in seiner Dissertation am TUM-Campus Straubing. Foto: Heimfarth

Der Plan sieht vor, dass Liefertrucks eine kleine Flotte Roboter in ein Stadtgebiet bringen und diese autonom fahrenden Paketbringer dann im Schwarm an die einzelnen Adressen das Bestellte liefern. Dafür forscht er an Algorithmen, die festlegen sollen, an welchem Standort ein Truck seine Roboter ausschwärmen lassen soll, damit diese effektiv ein Gebiet abdecken können, erklärt der Doktorand. Je nach Bestellungen sieht das ja immer anders aus. Die Roboter darf man sich nicht vermenschlicht vorstellen, wie der humanoide C3PO aus Star Wars, sondern eher klein kistenartig mit vier bis sechs Rädern (also eher wie der MSE-6, Anmerkung für Star-Wars-Fans).

Mit Sensoren sicher unterwegs

Am TUM Campus Straubing ist das Forschungsthema angesiedelt, weil es auch nachhaltig ist, erklärt Andreas Heimfarth, zum Beispiel könne durch den Robotereinsatz Sprit für die Lieferwagen gespart werden. Das „Truck and robot system“ könne Kosten bei der Auslieferung um 68 Prozent senken. Das Ganze ist auch sicher und in rund 80 Städten weltweit getestet, erklärt der 29-Jährige. Sicher, weil der Roboter langsam auf Geh- und Radwegen unterwegs sei, mit Sensoren richtige Entscheidungen treffen könne, immer online Rückmeldungen gebe und bei Bedarf ferngesteuert werden könnte. Nur der Empfänger könne das Paket erhalten, wenn er das Fach des kleinen Lieferanten freischaltet. Daher sieht Heimfarth die Roboter-Lösung als Premium-Zustellung, von Dingen, die eilig geliefert werden müssen und bei der der Adressat sicher daheim ist. Ab wann die elektronischen Paketlieferanten unterwegs sind, das steht noch nicht fest. Die Grundlagen dafür werden aber auch in Straubing geschaffen.

Dem Münchner, zurzeit dort im Home-Office, gefällt Straubing als „nette überschaubare Stadt, gepaart mit der größer werdenden Uni“ als Studien- und Forschungsstandort sehr gut.