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Die Teilnehmer des Informationsbesuchs im Hauptgebäude des TUM-Campus (v.l.): Stefan Block (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie), Dr. Thomas Luck (Berater BioCampus Straubing GmbH), Dr. Edgar Remmele (TFZ), Prof. Dr. Volker Sieber (TUM-Campus Straubing), Edmund Langer (CARMEN), Andrea Noske (BMBF), Dr. Ralf Jossek (Forschungszentrum Jülich), Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Andreas Löffert (ZVH).

Bun­des­for­schungs­mi­nis­te­ri­um be­sucht Bio­öko­no­mies­tan­dort

Auf Einladung des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand informierten sich Andrea Noske, Referatsleiterin für Bioökonomie im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), und Dr. Ralf Jossek vom Projektträger im Forschungszentrum Jülich bei einem Tagesbesuch über den Standort und die hier entwickelten und umgesetzten biobasierten Ideen aus Wissenschaft und Wirtschaft. Im Zentrum standen dabei die Aktivitäten des TUM-Campus Straubing, der weiteren Einrichtungen am Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe sowie der BioCampus im Hafen Straubing-Sand.

Oberbürgermeister Markus Pannermayr freute sich über das Interesse des Bundesforschungsministeriums an den Straubinger Aktivitäten und betonte die Bedeutung der nachwachsenden Rohstoffe als einer profilgebenden Idee für Straubing: „Uns ist wichtig, dass wir entlang des ganzen Spektrums arbeiten. Unser Angebot an Forschung und Lehre hat internationale Strahlkraft. Wir unterstützen Start-ups und Unternehmen, die in der biobasierten Wirtschaft investieren. Wir achten aber auch darauf, die Bürger mitzunehmen, ihnen die Chancen und Herausforderungen eines Rohstoff- und Energiewandels näherzubringen.“ Die Gäste bekamen einen kompakten Überblick über das vielfältige Portfolio von Akteuren und Einrichtungen, die sich mit Aspekten der Bioökonomie und insbesondere der industriellen, chemischen Biotechnologie auseinandersetzen. Vormittags standen Gespräche und ein Rundgang in der Schulgasse auf dem Programm. Neben den vom Rektor des Straubinger TUM-Campus, Prof. Dr. Volker Sieber, vorgestellten Aktivitäten in Forschung und Lehre und den aktuellen Baumaßnahmen zeigten sich die Besucher auch interessiert an Projekten, die das oftmals sperrige Thema nachwachsende Rohstoffe für Bürger greifbar machen.

Diese Aspekte wurden vor allem bei der Vorstellung des im Bau befindlichen Nawareums durch Dr. Edgar Remmele (Technologie- und Förderzentrum TFZ) sowie der von Claudia Kirchmair (BioCampus GmbH) vorgestellten Netzwerkkampagne „BioPassiert“, die gemeinsam mit dem Straubinger Einzelhandel umgesetzt wird, deutlich.

Im Anschluss an die Tour in der Schulgasse folgte die Besichtigung des BioCampus im Hafen Straubing-Sand. Andreas Löffert, Geschäftsleiter des ZVH, informierte die Gäste über die Entwicklungen im BioCubator, dem Unternehmerzentrum für Nachwachsende Rohstoffe. Die dort ansässigen Biotech-Start-ups CASCAT GmbH und LXP Group, beides Preisträger im Businessplanwettbewerb PlanB, illustrierten die Bedeutung eines gründerfreundlichen Umfeldes anhand ihrer Unternehmensentwicklung.

Mit einer Führung durch die Clariant Demoanlage für Zelluloseethanol durch Dr. Markus Rarbach (Head of Business Line Biofuels & Derivatives bei Clariant), die auch durch Forschungsgelder aus dem BMBF und Landesmitteln gefördert wurde, fand die Besichtigungstour einen höchst anschaulichen Abschluss. Von Forschung und Lehre über Marketing, Beratung und Infrastruktur, bis hin zur Produktion und weichen, aber elementaren Themen wie Bürgerinformation, Akzeptanzschaffung und Vernetzung – die Besucher konnten sich über das ganze in Straubing abgedeckte Spektrum ein Bild machen.

Entsprechend erfreut zeigte sich Andrea Noske am Ende des Besuchs: „Hier arbeiten viele Einrichtungen gemeinsam an den Themen, die für eine erfolgreiche Umsetzung der Bioökonomie im ländlichen Raum wichtig sind. Straubing ist damit definitiv auf dem richtigen Weg, eine bedeutende Rolle für die deutsche Bioökonomie zu spielen.“

Quelle: Straubinger Tagblatt, 05.04.2018