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Zwei neue Professuren am TUM Campus Straubing

Am Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit der Technischen Universität München (TUM) wächst die Zahl der Professuren weiter. Mit der Berufung von Prof. Henrike Niederholtmeyer (Synthetische Biologie) und Prof. Marc Ledendecker (Nachhaltige Energiewerkstoffe) forschen und lehren mittlerweile 23 Professorinnen und Professoren am TUM Campus Straubing (TUMCS) in allen Bereichen der Bioökonomie.

Eine Frau und ein Mann sitzenversetzt hintereinander in einem Stufenhörsaal.

Henrike Niederholtmeyer und Marc Ledendecker forschen und lehren seit Kurzem am TUM Campus Straubing. (Foto: Jan Winter/TUM).

Prof. Henrike Niederholtmeyer (38) wechselt vom Max-Planck-Institut (MPI) für terrestrische Mikrobiologie in Marburg – dort war sie Emmy-Noether-Forschungsgruppenleiterin – nach Straubing. Die Professorin forscht an zellfreien Reaktionssystemen und synthetischen Kompartimenten. Ihr Ziel ist es, mithilfe von zellfreien Systemen Selbstorganisation in biologischen Systemen zu untersuchen und nutzen zu lernen. So sollen biochemische Prozesse besser kontrolliert und effizienter werden, damit sie in biotechnologischen Anwendungen zum Einsatz kommen können.

„Man merkt, dass am Campus Nachhaltigkeit wirklich gelebt wird“, sagt Prof. Niederholtmeyer über den TUMCS. „Die Synthetische Biologie kann hier viel beitragen, indem wir neue biotechnologische Wege zur Produktion und zum Recycling schaffen. Das Umfeld am Campus ist genau das richtige für mich, um in der Zukunft noch mehr an solchen Themen zu forschen.“

Neue Materialien für die Energiewende

Der gebürtige Ingolstädter Marc Ledendecker (35) leitete vor seiner Tätigkeit am TUMCS eine Forschungsgruppe an der TU Darmstadt. Der Professor verknüpft Materialwissenschaft mit Elektrochemie, um so die dringenden Fragestellungen der Energiewende anzugehen. „Wir haben jahrzehntelang unsere Wirtschaft durch billige, fossile Brennstoffe wachsen lassen, ohne die einhergehenden Konsequenzen einzupreisen. Dies ändert sich nun und wir benötigen andere Energieträger, zum Beispiel Wasserstoff“, sagt Prof. Ledendecker. Er beschäftigt sich mit der Entwicklung von Katalysatoren, die etwa die Herstellung von Wasserstoff beschleunigen.

Zudem arbeitet die Professur an der elektrochemischen Herstellung von Chemikalien, die bis jetzt größtenteils aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden. Idealerweise nutzt Prof. Ledendecker elektrische Energie etwa aus Windkraft oder Photovoltaik für die Herstellung von stofflichen Energieträgern und Chemikalien. Prof. Ledendecker freut sich auf seine Arbeit in Straubing: „Das wissenschaftliche Umfeld ist einzigartig mit dem klaren Ziel, nachhaltige Technologien zu entwickeln und wirtschaftlich umzusetzen.“

TUMCS-Rektor Prof. Volker Sieber sieht mit den beiden neuen Professuren das einzigartige Profil des TUM Campus Straubing geschärft. „Mit Henrike Niederholtmeyer und Marc Ledendecker haben wir zwei exzellente Persönlichkeiten gewonnen, die unsere Kompetenzen und das Studienangebot in zwei sehr unterschiedlichen, aber für den TUMCS zentralen Feldern in den Bereichen der Biotechnologie und der Materialwissenschaften wesentlich erweitern“, so Prof. Sieber.

Die Entwicklung nachhaltiger Technologien einerseits und ihre wirtschaftliche Umsetzung andererseits – das sind die beiden großen Themen, die der TUM Campus Straubing als sogenanntes „Integrative Research Institute“ der Technischen Universität München zusammenführt. Die akademische Ausbildung am TUM Campus Straubing erfolgt im Rahmen von rund einem Dutzend Bachelor- und Masterstudiengänge