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Die Schnupperstudenten konnten einen Tag lang Fächer wie „Einführung in Heil- und Gewürzpflanzen“, „Kommunikation und Präsentation“ oder auch „Enzyme und ihre Reaktionen“ besuchen. – Ulla Spieleder (links) und Alisa Vogginger studieren im zweiten Semester und geben ihre Erfahrung gerne weiter. (Bild: Feldmeier / SRT)

Schnupperstudium am TUM-Campus: Zwischen Nawaro, Mensa und Stundenplan

 

Straubinger Tagblatt | Lena Felmeier | 26.04.2019

In den Gängen des Hauptgebäudes am TUM-Campus tummeln sich neue Gesichter. Sie alle möchten mehr erfahren. Als Schnupperstudenten haben sie für einen Tag die Möglichkeit, Vorlesungen zu besuchen und sich als Student zu fühlen.

„Die Interessierten sind frei und können selbst entscheiden, welche Vorlesung sie unverbindlich besuchen möchten“, sagt Friedrich Münch, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit am TUM-Campus, am Donnerstagmorgen. Jeder könne erfahren, wie ein Studium abläuft und wie sich der Alltag für Bachelor- und Masterstudenten anfühlt. Es werden Fragen zu Bewerbungen beantwortet und Interessierte können sich mit Studenten unterhalten. Zudem gibt es Führungen durch die Labors und Hörsäle.

Studieninteressierte in der Vorlesung „Einführung in Heil- und Gewürzpflanzen“ (Bild: Feldmeier / SRT)

Im Foyer tippt Martina Kulzer auf ihrem Tablet. Sie hat den Plan für das Schnupperstudium online aufgerufen und sucht nach der richtigen Vorlesung. „Ich habe mich noch nicht entschieden“, sagt sie über ihren weiteren Studienverlauf. Die 22-Jährige hat bereits einen Bachelorabschluss in Geoökologie. Sie möchte die Möglichkeit nutzen und den persönlichen Kontakt zu Professoren, auch für einen möglichen Masterstudiengang, suchen. Martina Kulzer hat beim Tag der offenen Tür an der TU München einen Aufsteller des TUM-Campus gesehen und es wurde dort viel über die Studiengänge erzählt. Sie will sich nun persönlich von der Atmosphäre überzeugen und interessiert sich für die Fachrichtung Nachwachsende Rohstoffe. Falls sie sich für den Campus entscheidet, würde die Landshuterin pendeln, „obwohl Straubing eine sehr schöne Stadt ist“. Für sie ist das Gute am Schnupperstudium, dass sie den Kontakt zu Studierenden und Professoren suchen kann und einen besseren Eindruck erhält.

„Als würde man zurück in die Schule gehen“

„Es gab eine Campustour. Wir sind in München mit dem Bus abgeholt worden und nach Straubing gefahren“, sagt Sibel Sarioglu. Sie ist seit einer Woche hier Studentin am TUM-Campus und fühlt sich gut aufgehoben. Zuvor hat die gebürtige Essenerin in München studiert. Die ersten Tage war es für sie etwas gewöhnungsbedürftig – von der Großstadt hierher zuziehen. Doch die Natur und die Offenheit der Straubinger haben sie schnell überzeugt. Sibel Sarioglu studiert TUM-BWL mit Schwerpunkt Nachwachsende Rohstoffe. „Es ist so, als würde man zurück in die Schule gehen. Jeder ist einem behilflich und Professoren und Kommilitonen kennen sich.“ Das könnten Studieninteressierte auch an diesem Tag erleben. „In München traut man sich in den großen Hörsälen oft weniger. Familiäres Umfeld nimmt einem Unsicherheiten.“

Nicht überlaufen und interessante Studiengänge

Der 16-jährige Josef Hainz geht mit seinem Vater durch die Räume des Hauptgebäudes. Er will sich den Campus heute in Ruhe einmal ansehen. „Ich interessiere mich für Nachwachsende Rohstoffe und Biotechnologie.“ Was das Richtige für ihn ist, will er heute herausfinden. Aufmerksam wurde er auf das Schnupperstudium durch einen Artikel im Straubinger Tagblatt. Im Moment geht er in die Q11 auf ein Gymnasium in Cham. Besonders gefällt ihm am Campus, dass er nicht überlaufen ist und es für ihn den Anschein macht, als würden alle sehr familiär miteinander umgehen. Die Kombination aus dem alten Kloster und den Neubauten gefällt ihm ebenfalls besonders gut. Er werde sich noch ein paar weitere Universitäten ansehen und sich dann erst entscheiden. „Man bekommt vor dem Studium einen Einblick“, sagt Alisa Vogginger und lobt das Schnupperstudium. Es werde einem dadurch bewusst, ob die einzelnen Studiengänge den Vorstellungen entsprechen. „Es ist hier einfach klein und familiär. Man kennt sich“, sagt Alisa Vogginger, die zusammen mit Ulla Spieleder im zweiten Semester Nachwachsende Rohstoffe studiert. „Es ist wie in der Schule“, ergänzt Ulla Spieleder lächelnd. Die beiden 19-Jährigen freuen sich, dass sie den Tag über auf Schnupperstudenten treffen und ihnen von ihren Erfahrungen berichten können.