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Neues Röntgendiffraktometer am TUM Campus Straubing

TUMCS | PM | 27.01.2023

Am Lehrstuhl für Biogene Polymere am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit steht seit Kurzem ein Röntgendiffraktometer – ein besonderes Gerät, dessen Aufbau Millimeterarbeit erfordert hat.

Ein Mann steht vor dem geöffneten Röntgendiffraktometer, einem großen Laborgerät.

Dr. Daniel Van Opdenbosch betreut das Röntgendiffraktometer am TUM Campus Straubing. Foto: Lena Lallinger/TUM.

Dr. Daniel Van Opdenbosch wirkt erleichtert. „Bei der Anlieferung und beim Aufbau des neuen Röntgendiffraktometers waren viel Geduld und Genauigkeit gefragt, eine Sache von Millimetern“, sagt der Gruppenleiter am Lehrstuhl für Biogene Polymere (BGP) des TUM Campus Straubing. „Aber die Techniker haben die Herausforderung hervorragend gelöst.“ Seit wenigen Wochen verfügt der Lehrstuhl von Prof. Dr. Cordt Zollfrank nun in einem seiner Labore über das Gerät des japanischen Herstellers Rigaku.

Die Kosten von einer halben Million Euro wurden zu gleichen Teilen finanziert durch einen erfolgreichen Großgeräteantrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitteln der Technischen Universität München (TUM).

Messen in und aus allen Richtungen und Winkeln

Das Röntgendiffraktometer eröffnet neue Horizonte, um Materialien strukturell zu untersuchen: So wollen die Forschenden des Lehrstuhls Mechanismen der Versprödung in biogenen spritzbaren Kunststoffen inspizieren sowie Ausrichtungen von Cellulose in gewachsenen Materialien bestimmen. Dabei besonders: Quelle, Probe und Detektor können sich – trotz ihres beträchtlichen Gewichtes – mit einer Genauigkeit von tausendstel Grad frei bewegen. Das erlaubt eine Berechnung in und aus allen Richtungen und Winkeln – das Röntgendiffraktometer als ein Uhrwerk mit der Masse eines Kleinwagens. Eine Temperierkammer ermöglicht das Messen von -180 bis 500 Grad Celsius.

Forschende des TUM Campus Straubing sowie externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verwenden das Gerät nun zur Materialentwicklung und -analyse. „Das bereits jetzt aufgekommene Interesse von inner- und außerhalb des Campus zeigt, dass das Röntgendiffraktometer eine bedeutsame Investition in den Universitätsstandort ist“, sagt Dr. Van Opdenbosch, der das Gerät im BGP-Laboratorium betreut.